Neonatale Stammzellen

Was sind neonatale Stammzellen und wie werden sie gewonnen?

Bei neonatalen Stammzellen handelt es sich um die Stammzellen, die direkt nach der Geburt aus der Nabelschnur und dem Nabelschnurblut gewonnen werden können. Während die Nabelschnur besonders reich an mesenchymalen Stammzellen ist, enthält das Nabelschnurblut viele hämatopoetische Stammzellen.

Die neonatalen Stammzellen zählen zu den adulten Stammzellen, das heißt, sie sind multipotent und können sich in verschiedene Gewebe ausdifferenzieren. Im Gegensatz zu den embryonalen Stammzellen können sie jedoch keinen vollständigen Organismus mehr hervorbringen.

Die Entnahme von neonatalen Stammzellen ist sehr einfach, denn das Nabelschnurblut wird nach der Geburt durch Punktion der Nabelschnurvene entnommen. Dies ist für Mutter und Kind völlig schmerzfrei und ungefährlich, da die Stammzellenentnahme in der Regel unmittelbar nach dem Abnabeln erfolgt. Nach eingehenden Untersuchungen werden die neonatalen Stammzellen in flüssigem Stickstoff bei fast -200 Grad Celsius eingefroren und können so für mehrere Jahrzehnte aufbewahrt werden, ohne dass die Zellen Schaden nehmen. Während also das Kind heranwächst und mit ihm die Zellen altern, bleiben die neonatalen Stammzellen im Kälteschlaf jung und vital, weil alle Zellprozesse während der Kryokonservierung zum Erliegen kommen.

Welche Bedeutung haben neonatale Stammzellen für die Medizin?

Neonatale Stammzellen haben einige Vorteile gegenüber anderen adulten Stammzellen. So sind sie beispielsweise aufgrund ihres geringeren ontogenetischen Alters einerseits vitaler und differenzierungsfähiger. Andererseits sind sie kaum durch Viren, Medikamente und Umweltgifte belastet. Sie sind daher für den Empfänger einer Stammzelltransplantation besser verträglich als gespendete Stammzellen aus Knochenmark oder peripherem Blut, da sie seltener zu einer Abstoßungsreaktion, der gefürchteten Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD), führen.

Da allerdings aus dem Nabelschnurblut nur eine begrenzte Anzahl neonataler Stammzellen gewonnen werden kann, konnten sie anfangs nur bei Kindern und leichten Patienten (mit einem Körpergewicht unter 50 Kilogramm) direkt zum Einsatz kommen. Bei allen anderen Patienten ist eine Transplantation neonataler Stammzellen heute ebenso möglich, jedoch müssen sie im Labor zunächst ausreichend vermehrt werden. Auf dem Gebiet der Stammzellvermehrung wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, sodass neonatale Stammzellen aus der Nabelschnur für immer mehr Patienten eine wichtige Therapie-Option darstellen.

Bei welchen Indikationen kommen neonatale Stammzellen zum Einsatz?

Bereits heute kommen Stammzellen aus Nabelschnurblut bei einer Reihe von Indikationen zum Einsatz – beispielsweise bei einer frühkindlichen Hirnschädigung, bei Blutbildungsstörungen wie Anämien oder Leukämien, zur Anregung der Blutbildung nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung oder beim Whiskott-Aldrich-Syndrom. Studien mit neonatalen Stammzellen gibt es auch schon zum kindlichem Typ-1-Diabetes, einer Autoimmunerkrankung. Die Ergebnisse lassen Experten hoffen, dass so die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse aufgehalten werden kann. Die jungen Probanden brauchten in der Folge jedenfalls für längere Zeit deutlich weniger Insulin als vorher und der Blutzuckerspiegel unterlag keinen so großen Schwankungen mehr. Dies steigert die Lebensqualität der Betroffenen enorm, da sich somit auch das Risiko für schwerwiegende Folgeschäden verringert.

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