Nabelschnur

Wie ist die Nabelschnur aufgebaut?

Die Nabelschnur (Funiculus umbilicalis) verbindet das ungeborene Kind im Mutterleib über die Plazenta mit dem Blutkreislauf der Mutter. Auf diese Weise wird der Embryo mit Sauerstoff und allen für die Entwicklung wichtigen Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig werden Abbauprodukte des Stoffwechsels wie Kohlenstoffdioxid über die Nabelschnur abtransportiert.

Beim Menschen ist die Nabelschnur zwischen 50 und 60 Zentimeter lang, hat einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimetern und ist spiralförmig gedreht. Sie entwickelt sich zu Beginn der Schwangerschaft, wenn die Hülle des Fötus mit der Gebärmutterschleimhaut verwächst und sich die Plazenta bildet. Dabei entstehen kleine, mit Blut gefüllte Hohlräume, aus denen sich die beiden Arterien sowie die Vene der Nabelschnur bilden. Die Nabelvene bringt sauerstoff- und nährstoffreiches Blut von der Plazenta zum Kind, während die beiden Nabelarterien nährstoffarmes und kohlenstoffdioxidreiches Blut vom Kind zur Plazenta leiten.

Die drei Blutgefäße der Nabelschnur sind von einem gallertartigen Bindegewebe umgeben, der sogenannten Wharton-Sulze. Sie besteht aus feinen Kollagenen, Fibroblasten sowie großen Mengen an wasserbindenden Hyaluronen. Diese Substanz verleiht der Nabelschnur einerseits Flexibilität und schützt sie außerdem vorm Abknicken und Biegebelastungen.

Nicht selten macht das Ungeborene seine ersten haptischen Erfahrungen mit der Nabelschnur. Sie dient dem Baby als erstes Spielzeug. Es kann sie drücken, sich daran festhalten und ziehen. Für diese Belastungen hat Mutter Natur die Nabelschnur geschaffen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Abnabelung?

Handelt es sich um eine Frühgeburt oder benötigt das Baby eine sofortige medizinische Versorgung, so ist ein sofortiges Durchtrennen der Nabelschnur erforderlich. Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Kinder wickelt sich die Nabelschnur während der Geburt um den Hals. Hier erleichtert ein zügiges Abnabeln das Entwickeln des Kindes und verhindert so Komplikationen.

Bei einer termingerechten und komplikationslosen Geburt gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen, was den optimalen Zeitpunkt für das Abnabeln betrifft. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass es sowohl in puncto Sterblichkeit als auch altersgerechte Entwicklung keine Unterschiede zwischen früh abgenabelten Babys und Babys gab, bei denen die Nabelschnur über mehrere Minuten auspulsieren konnte.

Das Nabelschnurblut enthält besonders viele hämatopoetische Stammzellen, während das Nabelschnurgewebe reich an mesenchymalen Stammzellen ist. Beide Stammzellarten sind für medizinische Anwendungen hoch interessant. Außerdem eignen sich neonatale Stammzellen besonders für Therapien, weil sie flexibel und jung sind. Damit liegen noch keine Schädigungen der Erbinformationen aufgrund von Krankheiten oder Umwelteinflüssen vor. Vita 34 ist übrigens die einzige Stammzellbank im deutschsprachigen Raum, bei der Eltern für Ihr Kind die komplette Stammzellkraft der Nabelschnur einlagern können: Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe.

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Nabelschnurblut

Im Blutkreislauf Ihres Babys befinden sich Millionen Stammzellen. Nach dem Abnabeln bleibt ein Rest dieses stammzellreichen Blutes in der Nabelschnur zurück. Zwischen 60 und 200 Milliliter des kostbaren Gutes "Nabelschnurblut" können bei einer Punktion der Nabelschnurvene gewonnen werden. Die Gewinnung der Nabelschnurblut-Stammzellen ist einfach, sicher, schmerzfrei und ohne Risiko für Mutter und Kind. Und noch ein Vorteil: Die Stammzellen sind zu diesem Zeitpunkt noch vollständig intakt, in der Regel virenfrei, äußerst agil und teilungsfreudig.